Es gibt ihn noch, den Bildungshuber und Kulturhansdampf, der sein Publikum von sich beeindruckt wissen will durch Künstlerhut, Bildungsprech und da und dort gelassen hingeworfenen Namen von Bedeutung. Wer ihn sucht, wird fündig nahe der, wie man sagt, Bildungszentren, aber nicht zu nah. Hier, wo Leute aus einer Mischung aus Unwissen, Unterscheidungsbedürftigkeit und echtem Kunstempfindenwollen bereit sind zu beklatschen, was von anderswo geklaut ist, wo sich ein ‚genial’ abholen kann, wer Belanglosigkeiten wie Weisheiten verteilt, wo man es einem durchgehen lässt, den Zeitgeist als die eigene Originalität zu verkaufen. Kunst und Publikum werden gleichermaßen missbraucht, das Gelingen von etwas bleibt zweitrangig, was zählt: das nackte Überleben am Euter der Bestätigung. – Das Schlimme daran? – Zu erkennen, was einen daran stört.